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Kabadak ist ein leicht zu erlernendes, gleichwohl strategisches Ablegespiel für 2 Personen.
Gespielt wird mit einem 32er Blatt.

Ziel ist es (ähnlich wie beim Rommé), alle Handkarten abgelegt zu haben, bevor dies dem Gegenspieler gelingt. Die in der Hand verbliebenen Karten werden nämlich bei Spielende als Verlust angerechnet.

I. Geben
Der Geber verteilt zu Beginn des Spiels je 7 Karten an den Gegenspieler und sich selbst.
Der Rest der Karten bildet den Talon.


II. Ablegen
Beginnend beim Gegenspieler dürfen beide nun abwechselnd ihre Karten ablegen. Dabei gilt: Erst wenn ein Spieler einen Satz oder eine Straße bestehend aus mindestens drei Karten in der Hand hält, darf er „rauskommen“ (d.h. mit dem Ablegen beginnen), indem er diese Karten vor sich auslegt.


Ein Satz sind Karten desselben Wertes, aber verschiedener Farbe, z.B.:



Eine Straße ist eine Folge von Karten derselben Farbe, wobei die Reihenfolge entweder aufsteigend 7, 8, 9, 10, Bube, Dame, König, As oder absteigend As, König, Dame, Bube, 10, 9, 8, 7 lautet, also z.B.:

Hinweis: Die Reihenfolge As, 7 oder 7, As innerhalb einer Straße ist nicht erlaubt.


Hat ein Spieler sich einmal auf diese Weise ins Spiel gebracht,
darf er im weiteren Verlauf der Partie nach folgenden Regeln ablegen:

1.
An bereits ausliegenden Karten, egal ob es eigene oder vom Gegenspieler abgelegte sind, kann angelegt werden. Jedoch immer nur an eine zuoberst liegende Karte! Es wird später deutlich werden, dass es einen wichtigen Unterschied macht, ob man z.B. einen Satz zuvor …
... so ausgelegt hat
(es kann nur an Pik 9 angelegt werden):

… oder so ausgelegt hat
(es kann nur an Kreuz 9 angelegt werden):


2.
Der Spieler darf nun auch Sätze aus zwei Karten (Paare) abgelegen.

3.
Neue Straßen müssen nach wie vor aus mindestens drei Karten bestehend abgelegt werden. Liegt jedoch bereits eine angefangene Straße aus, die passend (aufsteigend bzw. absteigend) fortgeführt werden kann, dürfen an sie ein, zwei oder mehr Karten in einem Schritt angelegt werden.

4.
An einen Satz aus drei Karten kann man die fehlende vierte anglegen. Bei einem Satz aus zwei Karten können die beiden fehlenden jeweils einzeln (zwei Züge) oder in einem Schritt als Paar angelegt werden. Ein solches Paar kann aber auch als neuer, „eigenständiger“ Satz abgelegt werden (siehe 2.).

5.
Aus einem Satz kann im Spielverlauf beliebig oft in eine Straße gewechselt werden und umgekehrt!
In diesen Fällen darf ein Spieler aber nur eine Einzelkarte angelegen, um den Wechsel herbeizuführen, z.B.

Satz wechselt zu Straße:

Hält der Spieler, der die Kreuz 10 angelegt hat, z.B. auch noch den Kreuz Buben in der Hand, dürfte er diesen erst im nächsten Zug anlegen. Für einen Wechsel darf immer nur eine einzelne Karte verwendet werden.

Straße wechselt zu Satz:

Auch hier gilt: Der Spieler darf bei einem Wechsel zunächst nur eine Karte anlegen. Hätte er noch eine weitere Neun auf der Hand, könnte er diese zusammen mit der Karo 9 aber auch als eigenständiges Paar ablegen.

Die Kartenfolgen, in denen zwischen Straße und Satz gewechselt wurde, nennen sich gemischte Reihen. Die beiden zuoberst liegenden Karten einer gemischten Reihe geben Aufschluss darüber, ob es sich aktuell um einen Satz handelt oder eine Straße:

Gemischte Reihe, aktuell ein Satz aus Buben:

An den Pik Buben könnte also der Herz Bube angelegt werden. Kreuz Bube ginge auch, aber der liegt ja bereits. Alternativ kann mit Pik 10 oder Pik Dame auch wieder in eine absteigende bzw. aufsteigende Straße gewechselt werden.

Gemischte Reihe, aktuell eine (absteigende) Pik-Straße:

An eine begonnene Straße können ein, zwei oder mehrere passende Karten in einem Schritt angelegt werden. In diesem Fall einer absteigenden Straße nur noch die Pik 7 als niedrigstmögliche Pik-Karte. Es könnte aber mit einer einzelnen Kreuz 8, Herz 8 oder Karo 8 auch wieder in einen Satz gewechselt werden.

6.
Pro Spielzugdarf darf jeder Spieler nur einmal Karten ablegen! Dies dürfen eine oder mehrere Karten sein, solange sie entsprechend der Regeln in einem Schritt abgelegt werden können.

7.
Es dürfen an bereits ausgelegten Karten keine Veränderungen in der Reihenfolge vorgenommen werden („Was liegt, liegt“). Insbesondere dürfen keine Karten „geklaut“ werden, um eigene Sätze oder Straßen zu bilden. Dies stellt neben Regel 1, 5 und 6 einen wichtigen Unterschied zum Rommé dar.


III. Aufnehmen
Kann ein Spieler keine Karte(n) ablegen, muss er eine Karte vom Talon aufnehmen, und der Gegenspieler ist an der Reihe. Ein Spielzug darf aber auch darin bestehen, aus taktischen Gründen eine Karte aufzunehmen, obwohl sich alternativ eine Möglichkeit zum Ablegen böte (s. Strategie).

Ist der Talon bereits aufgebraucht, müssen die Spieler sich bietende Ablagemöglichkeiten nutzen. (Dies kann vom Gegenspieler auch eingefordert werden, solange er wiederum selbst noch keinen Zug getätigt hat). Kann ein Spieler tatsächlich nichts ablegen, darf er nun so lange aussetzen, bis sich durch die abgelegten Karten des Gegenspielers wieder eine Möglichkeit ergibt. In sehr seltenen Fällen kann keiner der Spieler mehr Karten ablegen, die Partie ist dann zu Ende.
Die jeweils verbliebenen Handkarten werden den Spielern dabei als Verlust angerechnet.


IV. Spielende
Sobald einer der Spieler seine letzte(n) Karte(n) ablegen konnte, ist die Partie beendet.
Die verbliebenen Handkarten des Gegenspielers werden als Verlust angerechnet: As zählt 11 Punkte, Bilder je 10 Punkte, die übrigen Karten entsprechend ihres Aufdrucks 10, 9, 8 und 7 Punkte. Nach jedem Spiel wechselt der Geber. Es werden in einer Runde so viele Partien gespielt, bis ein Spieler 200 Verlustpunkte überschreitet, d.h. ab 201 Punkte. Die Runde gilt dann für ihn sofort als verloren, auch wenn die Anzahl der Spiele ungerade war, d.h. ein Spieler weniger oft gegeben hat. Die nächste Runde beginnt derjenige als Geber, der in der Runde zuvor nicht als Erster gab.
(Eine solche Runde geht im Schnitt über etwa 14 Partien bei einer Gesamtspielzeit von ca. 1 Stunde.)


V. Kabadak
Eine Sonderstellung nimmt „Kabadak“ ein. Dabei handelt es sich um eine Kombination von sieben Karten, bestehend aus drei beliebigen Assen, zwei beliebigen Königen, einem beliebigen Buben und einer beliebigen Dame.
Die Buchstaben dieser Karten ergeben zusammen KABADAK (bei englischen Blättern: KAJAQAK).

Kann ein Spieler zu Beginn seines Zuges diese Kombination aus Handkarten bilden, darf er die Partie durch Ablegen der Kombination KABADAK beenden! Und zwar auch dann, wenn er zu diesem Zeitpunkt noch keine anderen Karten als Satz oder Straße abgelegt hatte oder nach Ablegen des KABADAK noch weitere Handkarten übrig behält. Die verbliebenen Handkarten des Gegenspielers werden diesem als Verlust angerechnet (s.Spielende), die eigenen zählen nicht.

Ein Spieler, der KABADAK hat, kann mit dem Beenden aber auch warten. Etwa um die Verlustpunkte des Gegenspielers zu erhöhen, falls dieser gezwungen ist, weitere Karten aufzunehmen. Oder weil er seinerseits versuchen möchte, das "Beiblatt" eines Kabadaks loszuwerden (indem er sich zunächst durch Ablegen von mindestens drei jener Karten regelkonform ins Spiel gebracht hat) um einen sogenannten „Blanken Kabadak" zu erhalten:

„Blanker Kabadak"
Wer zu Beginn seines Zuges nur noch exakt sieben Karten auf der Hand hält, die KABADAK ergeben, kann nicht nur die entsprechende Partie beenden, sondern gewinnt sofort die gesamte Runde! (Dies gilt auch für den seltenen Fall eines KABADAK aus genau sieben Karten unmittelbar nach dem Geben. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist jedoch noch etwa siebenmal geringer als einen "Kniffel", also 5 gleiche Würfel, im ersten Wurf zu landen, s. Statistik)

Hinweis: Ein Kabadak in eigenen Händen schützt nicht vor einer Niederlage! Gelingt es dem Gegenspieler, alle Karten loszuwerden, bevor der eigene KABADAK ausgespielt wurde, ist die Partie ganz normal verloren. Alle Handkarten zählen dann wie oben als Verlustpunkte, und der Kabadak schlägt davon allein schon mit 73 Punkten zu Buche...